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Dynamische Entwicklung des Erdgasmarkts in Europa
 
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Die Geschichte der industriellen Nutzung von Erdgas in Westeuropa beginnt mit der Entdeckung von Erdgasvorkommen im niederländischen Groningen im Jahr 1959 sowie im britischen Gebiet der Nordsee nur wenige Jahre später.

1970 wurden vor der norwegischen Küste Erdgasvorkommen gefunden, die den Eigenbedarf des Landes bei weitem überstiegen. Norwegen begann deshalb, Erdgas mittels Pipelines nach Kontinentaleuropa und Großbritannien zu exportieren.

Aufstieg Russlands zum führenden Gasexporteur
Während die ehemalige Sowjetunion bereits Ende der 40er-Jahre geringe Mengen Erdgas nach Polen exportierte, waren Gasexporte in größerem Umfang nach Westeuropa aus politischen, aber auch technischen Gründen kein Thema. Denn das Zentrum der sowjetischen Erdgasproduktion verschob sich von den Regionen Wolga/Ural, Nordkaukasus und Ukraine weit in den Nordosten nach Sibirien.

Die großen Herausforderungen, die mit dem Transport von Erdgas über mehrere Tausend Kilometer verbunden sind, wurden erst in den 70er-Jahren gelöst, als im Zuge der Erschließung der sibirischen Gasvorkommen, insbesondere der riesigen Erdgasfelder von Medvezhe, Urengoy und Yamburg, eine Erdgas-Pipeline von Sibirien bis in die Ukraine gebaut wurde.

Zwischen 1970 und 1980 nahmen die sowjetischen Erdgaslieferungen nach Westeuropa von 3,4 Mrd. m3 auf 26 Mrd. m3 pro Jahr markant zu. Nur zehn Jahre später wurden bereits 109 Mrd. m3 ausgeführt, und Westeuropa war mit einer Importmenge von 63 Mrd. m3 der bedeutendste Abnehmer von sowjetischem Erdgas.

Mit Inbetriebnahme der Trans-Mediterranean Pipeline von Algerien über Tunesien nach Sizilien wurde 1983 erstmals auch nordafrikanisches Erdgas nach Europa transportiert. 1996 kam die GME Pipeline von Algerien über Marokko nach Spanien und Portugal hinzu. Im Laufe der Jahre wurde die Transportkapazität der Trans-Mediterranean Pipeline erheblich vergrößert, und 2003 belief sich der Erdgasexport von Algerien nach Europa auf nahezu 35 Mrd. m3. Auch die GME-Kapazität soll in naher Zukunft ausgebaut werden.

Energiedialog zwischen der EU und Russland
Der Grundstein für die russischen Erdgasexporte wurde noch während des Kalten Kriegs gelegt. Trotz politischer Spannungen konnte sich der Handel mit Erdgas entwickeln, unter anderem weil die Regierungen Westeuropas damit die Hoffnung auf Frieden, Partnerschaft und steigenden Wohlstand verbanden.

Einen weiteren Grund bildete die Erfolgsgeschichte der ersten sowjetischen und später russischen Erdgaslieferungen nach Europa. Nach Ende des Kalten Kriegs schlug die Europäische Kommission Russland einen «Energiedialog» vor. Diese Vereinbarung schuf die Grundlage, um strittige Fragen wie Bestimmungsklauseln in Erdgaskontrakten auf höchster Ebene zu klären. Im Rahmen des Dialogs hat die EU bestimmte Erdgasprojekte in Russland als «Energie-Infrastrukturprojekte von gemeinsamem Interesse» anerkannt. Dazu gehören die North European Pipeline, für die die EU eine Machbarkeitsstudie mitfinanziert, die Yamal Pipeline, das Stockmanskoje-Erdgasfeld sowie der Druzhba-Adria-Erdöl-Pipeline-Link.
 
 
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