Flüssiges Erdgas als Alternative zum Pipeline-Gas
Die Verflüssigung von Erdgas bei minus 161 Grad Celsius, das Verladen auf
Tanker sowie die Regasifizierung nach der Ankunft stellten bis in die 90er-Jahre
eine enorme technische Herausforderung sowie einen extremen Kostenfaktor dar.
Obwohl in Großbritannien und in Frankreich die ersten Tanker mit verflüssigtem Erdgas
(Liquefied Natural Gas, LNG) anlegten, bevor die Niederlande mit den ersten
Erdgasexporten via Pipeline begannen, und auch in Italien, Spanien und Belgien
sowie später in der Türkei und in Griechenland LNG-Terminals gebaut wurden, blieben die
Wachstumsraten von LNG gering. Erst als neue technische Entwicklungen LNG
gegenüber Pipeline-Gas konkurrenzfähig machten, konnte sich LNG als Alternative etablieren.
Von den im Jahr 2003 in Europa verbrauchten 525 Mrd. m3 Erdgas stammten knapp 40% aus Ländern
außerhalb des Kontinents, davon entfielen 37 Mrd. m3 auf LNG.
Trotz des bisher vergleichsweise geringen Volumens spielt LNG für die Entwicklung
des europäischen Gasmarkts eine erhebliche Rolle. In Zukunft dürfte LNG weiter an
Bedeutung gewinnen, denn über längere Distanzen oder wenn der Bau von Pipelines
aufgrund der Meerestiefe unmöglich ist, bietet LNG eine zweckmäßige Alternative zu Pipeline-Gas.
|
|
|